DIE OESTERWEGER BITTGLOCKE
Reich ist der Schatz an Sagen und Legenden, die sich um die alte Oesterweger Bittglocke ranken. Einer Überlieferung folgend soll sie auf Grund eines Gelübdes errichtet worden sein, um fortan durch abendliches Geläut Verirrten den Weg zu weisen. Jedenfalls wurde die Glocke schon im Mittelalter von den Bauern des Ortes gestiftet. Datiert wird sie mit dem Jahr 1519, aber es ist durchaus möglich, dass die Glocke noch bedeutend älter ist. Ursprünglich wurde sie vom Ast einer starken Eiche getragen. Doch im Jahre 1805 musste dieselbe gefällt werden und ein erstes Gerüst aus starkem Eichenholz entstand. 1901 folgte demselben ein Eisengerüst und 1986 das heutige Holzgerüst. Die Glocke selbst ist fraglos ein seltenes Zeugnis des Glockengusses der Zeit und für die örtliche Geschichte von einmaligem Wert. Geweiht war sie den Heiligen Anna, Antonius und Georgi zur Abwehr von Schäden im Feldbau. Sie war auch dazu da, die Toten zu betrauern und die Gemeindemitglieder zusammenzurufen. Errichtet worden war sie von den so genannten Oesterweger „Klockenburn“ (Glockenbauern), die sie über Jahrhunderte hinweg bis in unsere Gegenwart erhalten haben.
Schild Nr. 1
Glockenweg
33775 Versmold
52.03703°N 8.20053°E