DREILÄNDERECK
Verwunschen wirkt der Ort, abseits gelegen und von Stille geprägt: das so genannte „Dreiländereck“. Drei historische Länder, die Grafschaft Ravensberg und die Hochstifte Münster und Osnabrück, stießen im Mittelalter an dieser Stelle aneinander und trennten die Nachbargemeinden Versmold, Laer und Füchtorf voneinander. Nach der Reformation, in der Versmold protestantisch wurde, während die Nachbarn katholisch blieben, wurde das Dreiländereck erstrecht zum verwunschenen Ort. Namenlose, unterbäuerliche Schichten siedelten sich im waldreichen Umfeld an. Schmuggler und Diebesbanden – die so genannten Unkemänner – fanden hier stillen Unterschlupf. Vor allem der Salzschmuggel blühte hier, wie auch im gesamten Grenzbereich zum Hochstift Osnabrück bzw. dem späteren Königreich Hannover. Vor allem Salz aus Rothenfelde, das über Bockhorst ins Land geschmuggelt wurde, war begehrt. Das Laerer Salz wiederum fand seinen Weg vielfach über das Dreiländereck nach Versmold. Bald war die Grenze streng bewacht, und mit Gewalt wurde der Schmuggel unterbunden. In den letzten Jahrzehnten entdeckten die Heimatfreunde in den drei Gemeinden das Dreiländereck neu. Jährlich feiern sie hier ein Fest der Begegnung, und die einstmals trennende Geschichte ist längst überwunden.
Schild Nr. 8
Zum Dreiländereck
33775 Versmold
52.063485°N 8.11662°E